Das HiFi Thema umtreibt mich seit Jahren, mit Allem was dazu gehört. In dieser Zeit habe ich etliches an Geräten gehört, getestet und auch auf diversen Kanälen darüber berichtet.
Die bisherigen Test-Berichte habe ich hier zum Lesen für euch zusammengefasst. In unregelmässigen Abständen versuche ich, einen kleinen HiFi-Blog zu führen sofern es meine Zeit zulässt.
Die Inhalte beziehen sich auf meine persönlichen Erfahrungen beim Testen und Hören und müssen für andere nicht stimmig sein.
Daneben finden sich auch Anleitungen, bspw. für das Aufbereiten digitaler Musiksammlungen, Roon u.v.m., weitere sollen folgen.
Ich wünsche Dir viel Freude beim Lesen, und bei Fragen darf man mich gerne kontaktieren.
Es ist schon einige Zeit her, seit ich in meinem Setup etwas angehört habe, und habe deswegen das Angebot von Soundloft gerne angenommen, einen Streamer der Marke Aurender in den eigenen 4 Wänden zu hören.
Dem geneigten Leser dürfte klar sein, dass es eine Art Hierarchie gibt, die für Geräte hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Wiedergabe gültig sind. Ein Streamer (oder eine Streaming Bridge) hat nicht so viel Einfluss auf die Wiedergabe wie ein Lautsprecher, ein Verstärker oder ein D/A-Wandler. Basierend auf dieser Hierarchie – und dem eigenen Erwartungsmanagement – würde ich empfehlen, zunächst die Basis richtig einzurichten, bevor Du mit Produkten wie einem Streamer ohne DAC (oder einer Streaming Bridge) arbeitest; die gesamte Kette muss stimmen. Erst dann wirst Du die Unterschiede bemerken, die ein Streamer (eine Bridge) bringen kann.
Nun wird der potenzielle Käufer eines Aurender N20 sein System in Ordnung haben, so schätze ich. Man sollte keine 12.900 Euro für einen Streamer ausgeben, wenn Themen wie Akustik noch zu bearbeiten sind. Oder Du mit Deinen Lautsprechern nicht zufrieden bist usw.. Aber gehen wir nun trotzdem davon aus das alles bereits stimmt.
Der Charakter des Aurender N20 ist im Vergleich zu anderen Streamern, die ich in meinem System hatte, präzise, detailreich, vielschichtig und dezent.
Beim Hören wird schnell klar, dass Aurender seine Hausaufgaben gemacht hat. Dies äußert sich in Ruhe und Stabilität. Die Playlist kommt sauber und rein in den Hörraum. Ich habe 2 unterschiedliche DACs geprüft und was mir dabei sofort auffiel, ist, dass der limitierende Faktor sicherlich nicht der Aurender ist.
Angeschlossen hatte ich den N20 mit AES/EBU und USB am DAC-Board des Soulution Audio 330 INT Verstärker. Das AES/EBU ist von Mogami und das USB ist von Cardas. Ich könnte mir vorstellen, dass ein noch besseres AES/EBU Kabel hier nochmal etwas beitragen könnte. Aber für die kleine Testsession reichte mir das schon. Abgespielt wurde über meinen Roon Server, und eine kleine Playliste habe ich auf eine externe SSD kopiert, die ich direkt abspielen konnte. Musik steht hier lokal zur Verfügung, aber ich habe ich mit Qobuz noch verglichen.
Der Aurender hat eine eingebaute SSD, welche aber nur fürs Caching der Musikstücke verwendet wird (kein Zugriff für eigenes), er bietet aber 2 Slots für den Einbau von 2.5 Zoll SSD bis 8 TB. Ich nutzte meine portable SSD am USB-Port und habe die Files dann direkt abgespielt. Aus Bequemlichkeit und weil ich keinen klanglichen Mehrwert finden konnte, habe ich am Ende nur noch mit Roon gespielt.
Am meisten begeistert mich beim Aurender die Durchhörbarkeit und die Abbildung des Raums, und ich meine hier den Raum in der Musik und nicht etwa meinen Hörbereich. Es ist wohl das was in vielen Berichten als «schwarzer» Hintergrund beschrieben wird. Es ist die Luft zwischen Instrumenten oder der Bereich wo eben grad nichts zu hören ist, der den Unterschied macht. Die Bühne wirkt dadurch etwas zurückgesetzt; man könnte es auch als etwas zurückhaltender Beschreiben.
Beim RS150 habe ich das Gefühl, es gibt sowohl in der Tiefe als auch in der Breite eine Art imaginärer Abgrenzung gibt. Natürlich wirkt der Raum immer noch grösser als er effektiv ist, aber beim Aurender N20 fehlt diese Abgrenzung und alles wirkt dadurch viel Luftiger. Ja nach Art der Musik fallen diese Unterschiede aber mal mehr oder mal weniger auf. Bei Klassik fand ich die Unterschiede am Grössten, bei elektronischer Musik viel es weniger ins Gewicht. Die sind zwar hörbar, aber im A/B Vergleich nicht so offensichtlich, als dass man hier von einem "deutlich besseren" Klang sprechen könnte.
Fazit:
Mir hat es aufgezeigt, dass ein Streamer (ohne DAC) sehr wohl einen Einfluss auf das Gesamtbild haben kann, egal wie gut der DAC seine Arbeit macht. Der Aurender N20 klingt einfach hervorragend. Das Gesamtbild ist vollständig, perfekt verfolgbar und lässt jeden Seufzer und jede Faser des Künstlers hören. Vorausgesetzt natürlich, dass der Rest des Systems es weitergeben kann. Aber andererseits: In dieser Klasse scheint mir das ziemlich offensichtlich.
Neugierige, Fachsimpelnde und ewig Kritisierende sind mir als Besucher gerne willkommen, schreibt mich einfach an. Freue mich immer über Besuch mit Gleichgesinnten.
Euch allen eine gute Zeit mit viel toller Musik.
ASwiss / Ende August 2024
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