Goldnote PH-1000 – das ringen nach Worten
Jetzt wo meine Anlage für mich endgültig den Highend Himmel erreicht hat, wäre die Zeit noch das letzte Teilstück der Anlage auf den next Level zu heben.
Zuerst ein paar Worte zum bestehenden Setup. Den Test habe ich auf der heimischen Anlage durchgeführt, welche aus den folgenden Komponenten besteht:
- Acoustic Solid – Solid Edition mit My Sonic Lab Eminent GL Tonabnehmer
- Goldnote PH10 mit PSU-10 (UVP ca. CHF 2900) mit XLR OUT
- Magico A5 Lautsprecher an Soulution 330 INT Stereo Vollverstärker
Ich durfte mir bei einem Händler eine Goldnote PH-1000 für eine Woche zum testen ausleihen.
Die PH-1000 hat zusätzlich zur Standardausführung noch die Line Komponente drin, die technischen Details findet ihr auf der Herstellerseite.
Den Test habe ich 1:1 durchgeführt, also den Plattenspieler einfach umgehängt, und nach 2 Tagen warmlaufen gings ans Eingemachte.
Das ringen nach Worten…. denn ich musste lange überlegen, wie ich das hier schreiben soll, so dass es allem gerecht wird.
Der erste Eindruck war – WOW, das fehlt nichts. Nach einer längeren Hörsession und Gewöhnungsphase konnte ich die Eindrücke dann für mich verarbeiten.
Sehr feine Auflösung, schöne Staffelung knackig im Bass, samtweich in den Höhen. Bei Klassik hatte ich den Eindruck, als ob die Musiker im Orchester jeweils ein bisschen mehr Abstand von einander genommen haben. Die einzelnen Register sind ohne Mühe hörbar, und man kann dem gespielten auch sehr leicht folgen. Bei elektronischer Musik hört man jedes Detail heraus, die plastische Abbildung ist wirklich super – man fühlt sich sofort wohl damit, vergisst die Anlage und lässt sich von der Musik treiben. Genau so sollte das sein.
Heute dann, nach einer weiteren Session (ich versuche immer 3 Tage zu hören, dies vor allem wegen der Tagesform) entschloss ich mich dann, wieder auf die PH-10 mit PSU-10 zu wechseln.
Ich mache dies bewusst immer so, weil man dann sofort die Unterschiede hört, so es denn welche gibt. Gleiche Platte wieder abgespielt (Yello- Toy) und was soll ich sagen.
Im ersten Augenblick war der Bass da und die Bühne – aber irgendwie fehlte dann doch was. Die Effekte sind zwar auch gut hörbar, werden aber nicht so scharf in den Raum gestellt. Die Bühne ist etwas mehr Freifeld geworden (mir fällt kein anderer Vergleich ein), also das spüren, bis wohin die Bühne reicht ist anders. Bei der PH-1000 hatte ich immer den Eindruck, dass der Platz zwischen den tönen spürbar ist. Bei der Kleinen fehlte mir das jetzt etwas. Die Tiefe fehlt irgendwie.
Auch die Effekte haben etwas weniger Kontour, aber es fehlt auch hier nichts. Ich hatte auch den Eindruck, dass manches nicht mehr so plastisch abgebildet wird, so ein wenig gläsern oder unscharf.
Die Vorzüge der PH-1000 sind deutlich vernehmbar, aber das bringt mich zum Fazit meiner kleinen Testsession:
Die Erwartungshaltung an die PH-1000 Line war angesichts des aufgerufenen UVP-Preises (CHF 14800) doch sehr hoch. Aber für einmal stellte sich nicht sofort das Haben Wollen Gefühl bei mir ein.
Macht die PH-1000 Alles richtig? 100%.
Vermisse ich was? NEIN
Dennoch ist das dem geneigten Hörer zu überlassen, ob der 5x höhere Richtpreis gerechtfertigt ist.
Ich habe das Gerät ab DEMO gehört, und es soll auch «nur» CHF 7400 kosten. Ich für mich finde den UVP Preis für etwas zu hoch angesetzt. Natürlich hat die PH-1000 noch sehr viel mehr zu bieten als die PH-10, ich ringe aber dennoch mit meinen Worten.
Ich werde unbedingt einen zweiten oder gar einen 3. Kandidaten ins Rennen schicken müssen, um die Frage, wie viel Luft oder Potential nach oben ist wirklich vorhanden und was darf das kosten.
Eine Frage konnte ich mir jedoch zweifelsfrei beantworten, nämlich dass mein Plattenspieler mit dem Eminent GL mehr kann, als die PH-10+PSU-10 zu darstellen vermag. More to come also…
Neugierige, Fachsimpelnde, und ewig Kritisierende sind mir als Besucher gerne willkommen.
Ich lasse jetzt die letzten Stunden noch mit Guter Musik oder einem Film «Ausplämpern», bevor ich Morgen dann wieder Molochen muss.
Euch allen einen guten Wochenstart.